Erste Arbeitswoche im neuen Jahr, Urlaubsplanung. ♥

Liebe Leute,

Heute auf den Tag genau bin ich 6 Monate unterwegs! Halbzeit!
So blicke ich auf wundervolle 183 Tage zurück, in denen ich bisher ein ganz neues Land kennenlernen durfte, das ich mir gewiss in vielen Punkten ganz anders vorgestellt habe; auf wundervolle Augenblicke mit den Kindern in der Albergue, aber auch auf Momente der Verzweiflung, des Heimwehs, des Vermissens.

Jedoch freue ich mich jetzt auch auf weitere tolle Wochen und Monate, in denen ich ganz gewiss einen tollen Urlaub erleben, weitere unvergessliche Augenblicke mit den Kindern teilen und viele lustige oder spannende Gespräche zu euch in die Heimat führen werde.


Diesmal melde ich mich von einer sehr entspannten Woche zurück und möchte euch ein wenig davon berichten. Wie ihr schon wisst, wohnen zurzeit in der Albergue nur eine Hand voll Kinder, sodass die Aufgaben „Hausaufgabenbetreuung“, „Brotbacken“ und „Englischunterricht“ entfallen. Somit arbeiten wir morgens auf der Chacra und ernten statt nur montags und mittwochs jeden Tag ein bisschen – der übrige Rest, wie beispielsweise tausende Tomaten, werden verkauft. Außerdem haben Anna-Maria und ich in dieser Woche alle vier Mangoldfelder gesäubert, was durchaus einige Zeit in Anspruch nahm.

Generell ist vieles in den Ferien lockerer – So schlafen wir morgens noch ein bisschen länger als gewohnt; das Mittagessen, das uns die Schwestern kochen, gibt es auch manchmal einfach später und am Nachmittag stehen keine offiziellen Aufgaben für uns an, sodass wir mal hier und da mit den Kindern puzzeln, mit ihnen im Computerraum sind oder in unserem Zimmer sitzen und einen Film schauen.


Vor einigen Wochen habe ich von meinem Frühling hier berichtet. Da sich dieser doch mittlerweile stark verändert hat, möchte ich heute ein zweites Mal meine Beobachtungen mit euch teilen. Während wir am Anfang unseres Jahres über die braunen Felder geschaut haben, sind mir mittlerweile vor allen Dingen die Maispflanzen über den Kopf gewachsen und vereinzelt sieht man wunderschöne Blumen. Natürlich findet man hier keine Krokusse oder Hyazinthen, aber andere schöne Blumen, die mir persönlich sehr gut gefallen. In den Bergen, die man soweit das Auge reicht bewundern kann, werden Herzen oder Sprüche wie „Viva in Peru“ gemäht, sodass man sie auch aus der Ferne belächeln kann. In letzter Zeit fliegen auch wahnsinnig viele Papageien – vor allen Dingen grüne – durch die Luft, die sehr lustige Geräusche machen. 
Leider nimmt auch die Regenzeit stetig zu, sodass es viele Tage gibt, die in den Gewächshäusern einfach unerträglich heiß sind – vor der Tür aber einfach nur nass, feucht und unangenehm. Wenn man an einem sonnigen Morgen mit dem Optimismus aus dem Haus geht, man brauche keine Regenjacke, erhält man ganz gewiss wenige Stunden später die Quittung dafür.
Mich hat mal jemand gefragt, ob es hier nach Frühling riecht. Meine Antwort lautet nach den vielen Beobachtungen: Leider nein.


Wie versprochen möchte ich in diesem Blogeintrag auch von meiner bombastischen Urlaubsplanung berichten. In der folgenden Woche werde ich noch zusammen mit Anna-Maria im Projekt arbeiten, um im Anschluss mit ihr und der lieben Regina nach Bolivien zu düsen. Nachdem wir den Titicaca-See und La Paz einige Tage unsicher gemacht haben, geht unsere Reise im Jeep zum Salar de Uyuni, der Salzwüste. Hier trennen sich auch schon unsere Wege – Mein Weg führt mich weiter nach Chile, in die Atacama-Wüste. Von dort aus fahre ich mit dem Bus über Arica und Tacna nach Arequipa. Hier bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich den Collca Caynon – die zweittiefste Schlucht der Erde – in meine Reise einbeziehe. Nachdem ich von Arequipa aus wieder zurück nach Cusco gefahren bin, geht meine Reise mit dem Flugzeug weiter. Ich verwirkliche mir meinen Traum nach Iquitos zu fliegen und dort unter anderem den Amazonas zu bewundern.

Ich freue mich auf eine ganz gewiss atemberaubende Reise, in der ich bestimmt ganz viele Fotos machen werde und mich mein Leben lang zurückerinnern kann. Ein wenig traurig bin ich über die Tatsache, dass meine Zeit für Ica und Umgebung nicht ausreicht, aber zurzeit bin ich mir sicher, dass es mich im Laufe meines Lebens noch einmal nach Peru verschlagen wird.

Endlich halte ich mein Versprechen und es gibt einmal einen kürzeren Blogeintrag,

aus den gerade sehr verregneten Anden,


in Liebe,
Anna!

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