El primer fin de semana en Perú

Hola mis amigas y amigos de Alemania !

Heute melde ich mich nochmal aus dem kalten Cusco und beginne mit meiner Berichterstattung am Donnerstagabend. Jeden Donnerstag um 21 Uhr findet von der Sprachschule aus ein Stammtisch statt. Allerdings werden dort meist nur ein, zwei Pisco Sour getrunken und geredet. An diesem Donnerstag habe ich José kennengelernt, der 10 Jahre lang in Deutschland gelebt und gearbeitet hat. José sagt, dass er am meisten in Deutschland die grünen Parks vermisst. Seit dieser Aussage habe ich umso mehr auf die Umgebung hier in Cusco geachtet und mir ist aufgefallen, dass sich durch die Straßen und Plätze grau und braun Töne ziehen. Außerdem spricht er von einem besseren Preisleistungsverhältnis in Deutschland, was ich erst gar nicht glauben konnte, da man hier alles für sehr wenig Geld bekommt. Man muss jedoch auch bedenken, dass die peruanische Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland sehr, sehr wenig verdient.

Am Freitag Morgen sind wir wie üblich zur Sprachschule gegangen, allerdings nachmittags ein zweites Mal, da um 17 Uhr das sogenannte „Café Berlin“ stattfand. Hier haben wir uns noch einmal mit unseren Tandem – Partnern getroffen und ein wenig gequatscht. Direkt im Anschluss waren wir alle zusammen bei einem Italiener hier in Peru Pizza essen. Diese hat wirklich sehr gut geschmeckt. Wenn wir uns etwas Gutes gönnen möchten, wollen wir ein zweites Mal dorthin gehen.

Gestern, am Samstag, war ich zusammen mit den anderen auf einem wunderschönen Markt bei San Blas. Dort habe ich mir meinen ersten Alpacapullover für sehr wenig Geld gekauft. Dieser rettet mir im Moment meine Abende hier in Peru, da ich immer sehr friere. Er ist sehr flauschig und weich und garantiert warme, kuschelige Abende. Wobei wir beim Thema sind: Gestern Abend haben Lili, Fio, Regina und ich peruanisches Domino gespielt. Es macht sehr viel Spaß, aber vielleicht auch nur, weil ich drei von fünfmal gewonnen habe! Dazu haben wir gesalzene Maiskörner und Nüsse gegessen und der Abend war gerettet. Gegen halb 11 war ich im Bett, sodass ich am nächsten Morgen früh zur Messe gegen konnte. Zusammen mit meiner Gastmutter, ihrer Tochter und Anna-Maria haben wir uns allerdings für die Messe um elf Uhr in der Basilika am Plaza de Armas entschieden. Alleine in dieser Kirche findet von sieben bis zwölf Uhr stündlich eine Messe statt. Die erste um sieben Uhr ist auf Quechua und die folgenden auf Spanisch. Ich war beeindruckt von mir selbst, dass ich schon einiges verstanden habe, obwohl ich später auch noch einiges erfragen musste. Es hat sogar ein Chor gesungen. Es wurde nicht nur auf Spanisch, sondern auch auf Quechua gesungen, was ab und an eine Gänsehaut bei mir hervorgerufen hat.
Direkt im Anschluss war ich zusammen mit den anderen drei auf einem Friedhof, auf dem der Vater von Lili beerdigt ist. Hier gibt es viele schöne Rituale, die auf diesem Friedhof zelebriert werden. So gab es einige Familien, die am Grab des Verstorbenen die Dinge gegessen haben, die er am meisten mochte. Oder es gilt als Ritual den Grabstein dreimal mit Wasser zu begießen und dadurch zu säubern. Ich finde es immer wieder interessant eine andere Kultur auf diese Art und Weise kennenzulernen.
Gleich kommt der Großvater von Fio aus Lima die Familie besuchen. Unsere Gasteltern und Fio holen ihn gerade am Flughafen von Cusco ab. Es schien, als ob es ein großer Überraschungsbesuch ist, denn Fio hat ganz überrascht geguckt, als ihre Mutter den Namen ihres Großvaters erwähnte. Eine richtig klasse Sache, dass auch wir ihn kennenlernen dürfen!
Heute Abend kochen wir alle zusammen. Auch darauf freue ich mich schon!
Gleich muss ich allerdings noch meine Hausaufgaben für die Sprachschule machen und generell ein bisschen lernen.

Außerdem wollte ich mal erwähnen, dass ich wirklich eifersüchtig auf die Temperaturen in Deutschland bin! Oft bekomme ich Nachrichten, in denen ich vermittelt bekomme, dass es über 30 Grad in Deutschland sind. Zur Info: Wir knacken im Moment mit ach und Krach die 15° C Marke! Im Allgemeinen kann ich sagen, dass es die kleinen Dinge sind, die ich an meiner Heimat vermisse. Nichts großes, aber die kleinen Sachen, die man sonst eventuell gar nicht wahr nimmt.

 

"Ich stelle mir bisweilen vor, wenn ich durch die Straßen gehe, ich sei ein Fremder, und erst dann entdecke ich, wieviel zu sehen ist, wo ich sonst achtlos vorübergehe."

- Rabindranath Tagore -


Trotzdem herzallerliebste Grüße aus dem schönen Cusco,

Un cordial saludo a todos y un fuerte abrazo a mis amigos y a mi familia.

 

In Liebe, Anna!

Tandempartner und wir:)
Tandempartner und wir:)

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