Muchas nuevas impresiónes! ♥

So, liebe Leute!

Heute ist es wieder soweit und ich berichte euch ein wenig über mein Leben hier in Cusco! Es gibt auch wieder einiges zu berichten, denn ich habe das Gefühl, dass das Leben hier bei den offenen, herzlichen und ein wenig chaotischen Peruanern niemals langweilig werden kann! Das bemerke ich vor allem bei dem niemals ruhenden Verkehr! Für mich ist es unerklärlich, dass nicht alle zwei Minuten ein Unfall aus dem Fahrstil resultiert. Ist grün fahren wir, ist nicht grün? – auch! Als Fußgänger ist man meist gewiss nicht sicher und manchmal habe ich wirklich Angst die Straße zu überqueren, besonders wenn der morgendliche Gang zur Sprachschule ansteht.

In der Sprachschule ist auch einiges passiert. Unter anderem habe ich eine neue Lehrerin, Karina. Sie ist eine sehr nette, vielleicht ein bisschen verschlossene Person, die auch viel Zeit darin investiert, dass wir unsere Spanischkenntnisse ausbauen können. Allerdings wiederspricht sie sich ab und zu in grammatikalischen Dingen mit unserer zweiten Lehrerin, Yessenia. Natürlich ist das ein wenig problematisch, denn wenn man einmal das Gefühl hatte die Unterscheidung zwischen „Indefinido“, „Imperfecto“ und „Perfecto“ verstanden zu haben, verwirrt uns Yessenia mit ihren Aussagen zur Materie. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es überhaupt keine Regel gibt und unsere Lehrinnen Spaß daran haben uns leiden zu sehen. BROMA! (zu Deutsch „Witz“, wie Yessenia immer zu sagen pflegt). Allerdings habe ich seit dieser Woche nicht nur eine neue Lehrerin, sondern auch zwei neue Schüler in meiner Gruppe. Da Paul diese Woche Einzelunterricht nimmt, hat er unsere Gruppe verlassen und dafür kamen Christoph – aus Sögel – und Emma, die in Scotland lebt und Deutschlehrerin ist, hinzu. Auch mit ihnen macht es Spaß zu lernen und ab und zu ein wenig zu albern.

Am Montag fand der Unterricht nicht statt, da am Sonntag und Montag der peruanische Nationalfeiertag war. Uns wurde angekündigt, dass ein großes Fest am Plaza stattfinden wird, was jedoch nicht der Wahrheit entsprach. Eigentlich ist das sehr ungewöhnlich für Peru, da in diesem Land normalerweise jedes kleine Fest mit einem Festzug ausgebaut wird.

Stattdessen entschieden wir uns eine Markthalle 10 Gehminuten von unserer Gastfamilie entfernt zu besuchen. Dort konnte man wieder alles, was das Mädchenherz höher schlagen lässt und ließ, kaufen. Besonders gut kann man in solchen Hallen Andenken kaufen. (Wink mit dem Zaunpfahl: Meldet euch!) Da wir von einem Bärenhunger geplagt wurden, als wir uns von dem Markt aus nach Hause begeben haben, kehrten wir noch in ein Restaurant ein, das wir schon länger im Auge hatten. Das Essen war einfach köstlich! Die Kombination aus Spagetti und Quinoa ist fast nicht zu toppen und wenn sie doch zu toppen ist, war es das Gericht, das sich Regina bestellt hatte: Nudeln mit Lammragout! Himmlich, liebe Leute! ♥

Die letzten Tage waren wir häufiger in einem vegetarischen Restaurant essen, das mir persönlich sehr gut gefällt! Normalerweise sagt man ja uns Europäern nach, dass wir Obst und Gemüse hier in Südamerika nicht gut vertragen, da vieles gespritzt wird. Einen Apfel zu essen ohne ihn vorher zu schälen ist demnach auch undenkbar. In diesem Restaurant allerdings ist es kein Problem, denn sogar die Tomaten, die auf dem Teller liegen, sind geschält und gehäutet. Jeden Tag gibt es dort ein anderes Menü, das für 8 Soles sehr, sehr günstig ist. Morgen möchten wir nach der Sprachschule ein drittes Mal in dieser Woche dort essen gehen!

Mittwoch war ein sehr anstrengender Tag für mich. Morgens bin ich schon widerwillig aufgestanden und bestimmt wusste ich auch schon zu diesem Zeitpunkt wieso: Wie jeden Tag begann um 9:10 Uhr die Sprachschule und nach der ersten Viertelstunde kam schon der erste „Schock“. Natürlich hatte ich mittlerweile ganz vergessen, dass wir die vier Stunden, die auf Grund des Nationalfeiertages am Montag ausgefallen sind, nachholen müssen. So weit so gut, jedoch besteht leider die Tatsache, dass Unterricht nachholen grundsätzlich bedeutet, die Schule nachmittags zu besuchen.

Da wir uns darauf einigen mussten, den Kurs am gleichen Tag nachzuholen, bedeutete es, direkt nach dem offiziellen Schulschluss essen zu gehen. Auch am Mittwoch waren wir im vegetarischen Restaurant essen, anschließend besuchten Lisa, Franca und ich noch ein kleines Café, das mir von meiner Spanischlehrerin empfohlen wurde. Muy rico! Dort haben wir auf jeden Fall vor noch ein zweites Mal hinzugehen, weil es sich alleine für den traumhaften Ausblick über den Plaza del Armas und generell über Cusco lohnt!

Außerdem habe ich mir am Mittwoch einen Trekkingrucksack gekauft, da ich von der Annahme überzeugt war, dass ich für den Machu Picchu Trip, der am Samstag starten wird, einen größeren Rucksack benötige. Daher machten sich Franca und ich auf den Weg nach einem guten Rucksack für nicht allzu viel Geld. Glücklicherweise sind wir ziemlich schnell fündig geworden, sodass ich direkt im Anschluss – und ein wenig zu spät – zum Nachmittagsspanischunterricht antreten konnte.

Kurze Zeit nach Unterrichtsende haben wir uns mit allen vor dem Reisebüro getroffen, mit dem wir auch schließlich unsere vier Tagestour zum Machu Picchu gebucht haben. Als Rolando mir jedoch sagen wollte, dass wir maximal 5 Kilo mit auf die Reise nehmen dürfen, bin ich fast vom Glauben abgefallen. Natürlich kann ich den Trekkingrucksack noch im Urlaub benutzen und werde ihn auch sicherlich benötigen, jedoch hätte ich mir den Stress an diesem Tag gut ersparen können.

Nachdem ich dann noch zusammen mit meiner treusten Begleiterin dieses Tages, Franca, zur Post gegangen bin, bin ich gegen 21 Uhr peruanischer Ortszeit nach 12 Stunden herumlaufen in Lili’s Küche angekommen und konnte einen leckeren Zimttee (Me lo encanta mucho! ♥) genießen. Zudem haben wir vorher in einem Supermarkt Käse und frische Gurken gekauft sowie in einem kleinen Laden ganz in der Nähe Brötchen kaufen können, die den deutschen sehr ähnlich sind! Es war ein Festmahl sondergleichen für uns, da uns die weichen oder ganz harten Brötchen, die es morgens zum Frühstück gibt, nicht sehr gut schmecken. Und ein Brötchen kostet umgerechnet nur 5 Cent! Unfassbar aber wahr! Lili spendierte uns zusätzlich eine Avocado, die auf dem Brötchen in Kombination mit ein wenig Salz sehr gut schmeckt! Gegen 23 Uhr bin ich endgültig tot ins Bett gefallen, aber konnte leider nicht allzu gut schlafen.

 

Heute, am Donnerstag, machten wir uns zusammen mit der Sprachschule auf nach Moray und Chincero. Beides sind kleine Orte, die sehr beeindruckend waren. Zuerst besuchten wir ein Familienunternehmen in Chincero. Dort hat uns Nora, ein 15 jähriges Mädchen, etwas über die Methoden Wolle einzufärben, erzählt und uns gezeigt, wie die Menschen früher Shampoo hergestellt haben. Es war sehr spannend ihr zuzuhören, besonders weil sie es sehr anschaulich mit Gegenständen erklärt hat. Dazu durften wir einen kleinen Coca-Tee trinken, der auch gut geschmeckt hat. In diesem Ort haben wir auch ein bisschen was über das Gemüse der Inkas gelernt. Neben 4000 verschiedenen Kartoffel- und Maissorten, über 2500 verschiedenen Quinoasorten habe ich außerdem das erste Mal was von dem Gemüse „Lisa“ gehört, die zwar der Kartoffel im Aussehen gleicht, jedoch vollkommen anders im Geschmack sei.

Die Familie hat zusätzlich in einem Innenhof Alpacapullover, Schals, Handschuhe und weitere Dinge aus eigener Produktion verkauft. Im Durchschnitt war es dort ein wenig teurer als in anderen Orten, weshalb sich jeder dagegen sträubte dort etwas zu kaufen. Da aber die Familie so nett und freundlich zu uns war, entschied ich mich dazu dort mein erstes Armband aus Wolle zu kaufen. Die Kosten für das Band waren nicht sonderlich hoch und somit konnte ich auch der Familie etwas Gutes tun, auch wenn es nur sehr gering war.

Die folgende Fahrt nach Moray war sehr anstrengend. Durch das exzellente Fahrverhalten unseres Busfahrers und die mehr oder minder befestigten Straßen, wurde der Sand auf den Straßen aufgewirbelt und meine Augen brannten wie schon lange nicht mehr. Zudem lag auf den Straßen so viel Schotter, dass keine Minute in diesem Bus verstrich, in der wir nicht vollkommen durchgeschüttelt wurden.

Gelohnt hat sich diese Tortur dennoch auf jeden Fall! Die Aussicht über die antiken Treppen, die in rundlicher Form angelegt wurden, war phänomenal!

Die ganze Anlage ist über 3500 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, umgeben von beeindruckenden Bergen und teilweise schneebedeckten Gletschern. Jede Terrasse soll einen der umliegenden Berge verkörpern, sodass das Konstrukt wie eine Miniaturnachbildung sein soll.

Dadurch, dass die Terrassen unterschiedlich hoch liegen, konnte auf den verschiedenen Stufen, verschiedenste Pflanzen, Getreide und Gemüse wie Kartoffeln, Mais, Gerste oder Quinoa angebaut werden. Der Temperaturunterschied zwischen der untersten und obersten Stufe beträgt bis zu 15 °C. In Moray sind viele schöne Fotos entstanden, die ihr jetzt in meiner Bildergalerie abrufen könnt.

Danach machten wir uns auf den Weg nach Urubamba, eine Stadt die zwischen Moray und Cusco gelegen ist, um dort etwas zu essen.

Es erwartete uns ein großes Buffet, wo wir allerhand probieren konnten! Angefangen von Alpaca-Gulasch über verschiedene Salate, Seviche (Fisch, der mit Zitronensaft beträufelt wird) bis hin zu Nudelaufläufen und verschiedenen Kartoffelarten.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Tag, wenn mir von der Busfahrt nicht sehr übel gewesen wäre! Mittlerweile geht es mir wieder viel besser, also ein Grund zur Beunruhigung!

Nach unzähligen Worten Berichterstattung verabschiede ich mich für heute und wünsche euch eine tolle Woche in Deutschland! Da ich mich frühestens am Mittwoch – nachdem die Reise zum Machu Picchu beendet ist - melden kann, wünsche ich meinen Großeltern auch auf diesem Wege alles, alles Liebe und Gute zur Goldhochzeit! Feiert ein tolles Fest in Deutschland, ich hab euch lieb!

 

Ganz liebe Grüße auch an meine Freunde und meine Familie!

 

Besos, Anna! ♥

Die Quiquijana Crew + die Schwester von Anna-Maria ♥
Die Quiquijana Crew + die Schwester von Anna-Maria ♥

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Kommentare: 2
  • #1

    jessy (Samstag, 13 Dezember 2014 11:42)

    Bitte erzähl wie man armbänder wie in peru knüpft bitte.

  • #2

    annainperu (Samstag, 13 Dezember 2014 12:42)

    Sag mir doch am besten erstmal, wer du bist und melde dich dann an meine E-Mail. Wie so oft hier zu finden, aber noch einmal für dich: anna.fabry@t-online.de
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!