Silvester und das neue Jahr in Peru!

Liebe Leute,

 

nach etwas Blog-Schreib-Abstinenz möchte ich euch heute von den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr berichten, sowie von meinem Silvester, das ich zusammen mit Regina bei einigen peruanischen Bekannten gefeiert habe.

 

Wie ihr schon von meinem letzten Blogeintrag wisst, habe ich in diesem Jahr dreimal gebürtig Weihnachten gefeiert. Zuerst, am 20. Dezember, mit allen Kindern und einigen Eltern der Albergue, das zweite Mal am 23. Dezember mit den Ordensschwestern, der Köchin, Juana, Pavela und der Psychologin Rosa und das dritte Mal in feierlichster Stimmung mit meiner sehr liebgewonnenen Gastfamilie. Neben meinen Gasteltern war auch noch meine Gastschwester Fio, mein Gastgroßvater Oscar und zwei weitere Söhne samt Familie anwesend. Es war einfach schlichtweg eine tolle Stimmung, sodass nur in einem klitzekleinen Augenblick die heimische Familie und die Stimmung zu Hause vermisst werden konnte.

(Da ich im letzten Blogeintrag das Fest ausführlich beschrieben habe, möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr weiter darauf eingehen, sondern ...)

 

von den Tagen "zwischen den Tagen" (wie ich sie immer so gerne nenne) berichten. Eigentlich stand in meiner Ferienplanung, dass ich mir die Tage nach Weihnachten und vor Neujahr frei genommen habe, da die Schwestern aber von Anfang an sagten, dass wir unsere Urlaubstage nicht ins Detail genau einhalten müssen, nahm ich die erste Veränderung vor. Und zwar arbeitete ich doch am 30. und 31. Dezember in Quiquijana - zusammen mit Regina. Genau das war der Grund für die Umdisponierung, da ich sonst am zweiten und dritten Januar alleine hätte arbeiten müssen. Um es kurz zu machen: Regina und ich hatten auf der einen Seite wahnsinnig viel Spaß mit den übrig gebliebenen Kids, aber auf der anderen Seite viel Freiraum zur Gestaltung, da neben der Chacraarbeit alle typischen Aufgaben entfielen.

Statt Hausaufgabenbetreuung: im Park Quatsch machen. Statt Englischunterricht: Fußball spielen und toben und am Dienstagmorgen auch statt Chacraarbeit ein Picknick mit den Kindern im Park machen. - Es waren zwei wundervolle Tage mit den wenigen, sehr liebenswürdigen Kindern! Man erfährt von Ereignissen in der Vergangenheit der Kinder, die man sich niemals vorstellen könnte und von Visionen der Zukunft, die Tränen ins Gesicht zaubern.

 

Nachdem wir dann am Dienstagnachmittag wieder nach Cusco zurückfuhren (und glücklicherweise nicht - wie angekündigt - für die Schwestern und uns kochen mussten), waren Regina und ich abends bei peruanischen Bekannten eingeladen. Da sich Franca, Benjamin, Florian und Anna-Maria schon zu dieser Zeit auf dem Kontinenten Südamerika verteilt hatten (oh, da Florian in Costa Rica ist muss ich das Gebiet auf "Amerika" ausweiten), erlebten sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise dieses Fest in das neue Jahr 2014.

Zu dem Fest gibt es eigentlich nicht sehr viel zu berichten, da es gar nicht so unterschiedlich zu dem verlaufen ist, was ich bisher kannte. Zwei kleine Ausnahmen gab es jedoch schon: Zum einen feierten wir in einem Haus, das eine perfekte Aussicht über ganz Cusco bot. Einfach der Wahnsinn! Man konnte aus jeder Richtung die Böller fliegen sehen und musste dabei keine Angst haben, von einem getroffen zu werden, wie es an Weihnachten auf dem Plaza de Armas der Fall war.

Die andere Ausnahme finde ich persönlich sehr verrückt, aber auch sehr schön, da ich generell sehr sehr gerne Rituale mag: Bevor um Mitternacht mit Champagner, Sekt oder Wein angestoßen wird, werden zwölf Trauben gegessen. Für jede Traube steht ein Monat des neuen Jahres und bei jedem Bissen darf man sich eine Sache wünschen. Zugebenermaßen habe ich mich bei einigen Monaten sehr schwer getan, mir sinnvolle Dinge zu wünschen, da zwölf Wünsche auf einen Streich schon eine Menge sind. Bei zwei Wünschen habe ich sogar fast Angst, dass sie in Erfüllung gehen, da es einfach so ein Quatsch ist, was mir zu diesem Zeitpunkt durch mein kleines Spatzenhirn flog. :)

(Aber ihr wisst ja, man darf nichtsdestotrotz nichts verraten, und da bin ich dann doch ziemlich streng mit mir ♥)

Die Tage nach Silvester bis heute ist nichts Großartiges passiert. Viel war ich mit Regina unterwegs, die sich gerade in Ica und Umgebung aufhält, lag aber auch leider Gottes viel in meinem warmen Bett, um gesund zu werden, da ich mal wieder ohne etwas zu essen, irgendetwas nicht vertragen habe, sodass ich im Bett liegen bleiben musste. Schade, wenn so der Urlaub Stück für Stück kleiner wird.

 

Aber ich habe mich auch wahnsinnig gefreut über die Briefe, Karten und Pakete, die mich in diesen Tagen aus der Heimat erreicht haben. Ich kann meine Freude gar nicht richtig ausdrücken, habe ich oft das Gefühl! Danke an alle, die an mich gedacht haben, die mich durch liebe Zeilen oder liebenswerte und tolle Pakete ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Danke! Ihr seid die Besten!

 

Bald muss ich dann auch wieder los in meine andere, neue, liebgewonnene Heimat namens Quiquijana, auf die ich mich schon wirklich freue, da die Arbeit mit den Kindern einfach sooo viel Spaß macht!

Bei meinem nächsten Blogeintrag informiere ich euch dann ein wenig über meine wahnsinnig tolle Reiseplanung, bei der ihr aus dem Stauen gar nicht mehr rauskommen werdet.

 

Bis dahin,

ganz liebe Grüße aus den Anden,

dicken Kuss,

 

eure Anna.

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